Frank Böckelmann: Jargon der Weltoffenheit
- Admin
- 24 aug. 2014
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Was sind unsere Werte noch wert?
Manuscriptum, 2013 Amazon.de
Kurzbeschreibung:
Eine politische Linke gibt es nicht mehr. Als historisch eigenständige Kraft ist sie längst verschwunden. Unsere wohlklingenden Forderungen wie “Selbstverwirklichung”, “Authentizität”, “Emanzipation”, “Gleichberechtigung” und “Vielfalt” sind alles andere als links. Sie verhindern eben das, was sie versprechen: Begegnung, Entschiedenheit, Verwirklichung, Individualität, Welthaltigkeit, Anwesenheit, Gemeinsamkeit. Sie leiten uns in ein Dasein ohne Herkunft, Heimat, Nachkommenschaft und Transzendenz. Dieser “Jargon der Weltoffenheit” hält uns in der Vorläufigkeit gefangen: Alles erscheint greifbar, nichts ist erreichbar. Die westlichen Wertideen wie “Entgrenzung”, “Chancengleichheit” oder “Toleranz” rauben uns die soziale Dimension des Lebens. Am Ende soll das marktkonforme Individuum sich selbst verwerten und nur noch messbare Leistungen austauschen. Diese Ökonomisierung des Lebens erweist sich als ein Fortschritt ins Leere. Eindringlich warnt Frank Böckelmann vor der auszehrenden Monotonie des westlichen Diskurses.
Über den Autor:
Frank Böckelmann wurde 1941 in Dresden geboren, wo er seit drei Jahren wieder lebt. Er studierte Philosophie und Kommunikationswissenschaft in München und beteiligte sich dort an der Subversiven Aktion mit Dieter Kunzelmann, Rudi Dutschke und Bernd Rabehl. Anfang der siebziger Jahre kappte er seine Beziehungen zu linken Gruppierungen. Nach der Promotion war Böckelmann dreißig Jahre lang für öffentliche Auftraggeber in der freien Medienforschung tätig. Er ist Mitherausgeber der Schriftenreihe Tumult und Redakteur der Vierteljahreszeitschrift gleichen Namens. Für sein Buch Die Gelben, die Schwarzen, die Weißen erhielt Böckelmann 1999 den Sonderpreis “Das politische Buch” der Friedrich-Ebert-Stiftung. Seine jüngsten Buchveröffentlichungen heißen Die Welt als Ort Erkundungen im entgrenzten Dasein (2007) und Risiko, also bin ich. Von Lust und Last des selbstbestimmten Lebens (2011).



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